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Prozess: Junge Männer sollen 85-Jährigen überfallen und getötet haben


Dienstag, 18. Juni 2024 3.30 Uhr


Köln (dpa/lnw) - Im vergangenen September wurde ein 85-Jähriger in seinem Haus überfallen und getötet. In dem Prozess gegen die beiden Heranwachsenden wird das Urteil erwartet.

Im Prozess wegen eines brutalen Überfalls auf einen 85 Jahre alten Mann wird am Dienstag (12 Uhr) ein Urteil vom Kölner Landgericht erwartet. Angeklagt sind zwei Heranwachsende im Alter von 20 und 21 Jahren. Sie sollen im September 2023 mit weiteren Mittätern den Senior in dessen Haus in Pulheim überfallen, misshandelt und schließlich getötet haben. 

Laut Anklage steuerten die beiden Angeklagten und ihre Mittäter das Haus des Mannes gezielt aus Osnabrück an. Der 20-Jährige und zwei Mittäter klingelten demnach an der Haustür und griffen den 85-Jährigen dann mit Faustschlägen an. Anschließend durchsuchten sie laut Anklage das Haus nach Bargeld und anderen Wertgegenständen und fanden einen Tresor vor. Während sie vergeblich versucht hätten, ihn zu öffnen, habe der 20-Jährige das gefesselte Opfer misshandelt. An den erlittenen Verletzungen sei der 85-Jährige schließlich gestorben.

Ursprünglich ging die Anklage von heimtückischem Mord aus Habgier aus. In ihrem Plädoyer forderte die Staatsanwältin dann aber eine Verurteilung der beiden Angeklagte wegen Raubes mit Todesfolge nach Jugendstrafrecht. Der 20-Jährige soll dem Plädoyer zufolge siebeneinhalb Jahre in Haft, der 21-Jährige sechs. 

Die Vertreterin der beiden Söhne des Opfers, die in dem Prozess als Nebenkläger auftreten, schloss sich dem Antrag der Staatsanwaltschaft hinsichtlich des 21-Jährigen an. Für den 20-Jährigen forderte die Nebenklage hingegen die Anwendung von Erwachsenenstrafrecht und eine Verurteilung wegen Raubmordes zu einer lebenslangen Haftstrafe. Die Verteidiger der Angeklagten plädierten auf milde Jugendstrafen.