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Bauunternehmer entführt - Hohe Haftstrafen für Rocker


Donnerstag, 13. Juni 2024 15.09 Uhr


Mönchengladbach/Düsseldorf (dpa/lnw) - Das Entführungsopfer wurde brutal zugerichtet und schwer verletzt in einem Wald ausgesetzt.

Für die brutale Entführung eines Bauunternehmers sind fünf Angeklagte zu Haftstrafen von achteinhalb bis elf Jahren und drei Monaten schuldig gesprochen worden. Das hat ein Sprecher des Mönchengladbacher Landgerichts am Donnerstag mitgeteilt. Vier von ihnen sollen zur Tatzeit einer Rockergruppe angehört haben. 

Die Männer hatten den 64 Jahre alten Unternehmer nach Überzeugung des Gerichts 26 Stunden in ihrer Gewalt. Dabei sollen sie ihn Ende Oktober 2023 lebensgefährlich verletzt und nur mit Hose und Schuhen bekleidet sowie einem Sack über dem Kopf in einem Wald bei Jüchen ausgesetzt haben. 

Während fünf Männer wegen erpresserischen Menschenraubs schuldig gesprochen wurden, wurden drei von ihnen auch wegen versuchten Totschlags verurteilt. Eine Frau, die den Unternehmer als Lockvogel in die Falle gelockt hatte, kam mit einer Bewährungsstrafe davon, ebenso wie der 57 Jahre alte Drahtzieher, der wegen Anstiftung zum Raub verurteilt wurde.

Der Prozess des Landgerichts Mönchengladbach hatte aus Platzgründen am Landgericht in Düsseldorf stattgefunden. Die Rocker sollen versucht haben, 20 000 Euro angeblicher Schulden einzutreiben, obwohl die Forderung nicht gerechtfertigt war. Dann sei die Situation eskaliert, Gewalt sei nicht abgesprochen gewesen, hatte einer der Angeklagten ausgesagt. Ein Begleiter des Unternehmers war ebenfalls entführt, aber nach vergleichsweise kurzer Zeit unter massiven Drohungen zu Hause abgesetzt worden.